Der Weg zur Stiftung „Engel für Kinder“
Breslau Januar 1945
Nach einem Rundfunkaufruf an die Zivilbevölkerung verlassen meine Eltern mit mir und meiner jüngeren Schwester bei Eis und Schnee mit dem Fahrrad die Stadt. In Freiburg/Schlesien kann uns mein Vater einen Tag später in einen überfüllten Zug nach Dresden setzen. Er selbst muss zurückbleiben. Wir haben die Bombardierung Dresdens überlebt. Meine Mutter nutzt die Chance mit einem Militärzug nach Bayern – Endstation Grafenwöhr – zu fahren. Welches Glück hatte ich: in Mitteleuropa geboren, nach den Kriegsereignissen in Westdeutschland aufgewachsen, alle Bildungsmöglichkeiten stehen mir offen – ich kann viele Chancen nutzen.
Das Anliegen von Ingrid Engel - "Alle Kinder in der Welt sollten – egal wo sie geboren werden – die gleichen Lebenschancen und Entfaltungsmöglichkeiten haben"
Vientiane Januar 2003
Eine Besuchsreise nach Laos und Kambodscha lässt mich äußerst nachdenklich werden. Welche Chancen haben hier Kinder? Sicher nicht die meinen oder falls ja, auf einem viel schwieriger zu verwirklichenden Weg. Wie könnte ich wenigstens einigen dieser Kinder helfen? Lebensmöglichkeiten müssen erst einmal bekannt sein, um sie nutzen zu können. Meine Chancen hat mir meine Mutter durch eine entsprechende Schulbildung aufgezeigt. Alle Kinder in der Welt sollten – egal wo sie geboren werden – die gleichen Lebenschancen und Entfaltungsmöglichkeiten haben. Mit unserer Familienstiftung „Engel für Kinder” wollen wir dazu beitragen, diesem Ziel einen kleinen Schritt näher zu kommen.
Ingrid Engel ()