Das Anliegen von Ingrid Engel - "Alle Kinder in der Welt sollten – egal wo sie geboren werden – die gleichen Lebenschancen und Entfaltungsmöglichkeiten haben. Mit unserer Familienstiftung „Engel für Kinder” wollen wir dazu beitragen, diesem Ziel einen kleinen Schritt näher zu kommen."
Die Geschichte der Stiftung Engel für Kinder ist eng mit der Geschichte der Gründerin Ingrid Engel und ihrer Schwägerin Gerlinde Engel verwoben. Nach mehreren Stationen in der Textilindustrie in Hongkong und China ab den 1970er Jahren, übernahm Gerlinde Engel 1995 die Stelle als Werksleiterin des Textilbetriebs Trio Export Co. Ltd. in Ban Sikeud. Bis zu ihrer Pensionierung 2004 leitete sie die Firma und sorgte für ein nachhaltiges Wachstum des Betriebs – Trio Co. Export Ltd. ist heute mit mehr als 3.000 ArbeiterInnen einer der größten privaten Betriebe in Laos.
Während ihrer Zeit in Laos wurde Gerlinde Engel regelmäßig von ihrer Schwägerin Ingrid Engel besucht und beide sahen in nahe gelegenen Schulen die mangelhaften Zustände, die fehlende Ausstattung und die geringen Lebenschancen, die sich den SchülerInnen dort boten. Gemeinsam beschlossen sie daher, die Stiftung Engel für Kinder zu gründen, um sich nach ihrer beider Pensionierung der Förderung von Bildung in Laos zu widmen. Beginn der Arbeit war dabei die nahe der Textilfabrik gelegene Grundschule Ban Sikeud, die von Kindern einiger ArbeiterInnen besucht wurde.
Anfängliche Probleme bei der Arbeit stellten sich schnell ein, konnten aber ebenfalls schnell und bedarfsgerecht gelöst werden. Viele DorfbewohnerInnen betrieben – und betreiben bis heute – eigene Landwirtschaft und haben daher nur ein sehr geringes Einkommen, oftmals aber mehrere Kinder. Da in Laos SchülerInnen Schulkleidung tragen müssen – weiße Hemden und schwarze Hosen bzw. Röcke – stellte dies eine große Hürde für die Dorfbewohner dar. Wie sollten mehrere Sätze Schulkleidung für die Kinder angeschafft und regelmäßig sauber gehalten werden? Viele Familien scheiterten daher bereits an dieser Hürde und konnten ihre Kinder nicht oder zumindest nicht alle zur Schule schicken.
Gerlinde und Ingrid Engel gingen dieses erste Problem dadurch an, dass sie Stoffe kauften und mit einigen ArbeiterInnen der Textilfabrik in Nachtschichten und an Sonntagen Schulkleidung für die Kinder des Dorfes schneiderten und diese den Familien austeilten. Somit stiegen die Schülerzahlen rasch an – zu Beginn der Arbeit der Stiftung besuchten nur etwa 150 SchülerInnen die Grundschule Ban Sikeud, mittlerweile sind es mehr als 550. Die Erfolge der Stiftung sind Ingrid und Gerlinde Engels Lebenswerk, das den Kindern in Laos seit mehr als 18 Jahren zu Gute kommt und dies auch künftig tun wird.